Vortragsreihe in Radio Horeb von Clarissa Strnisko Sr. Clarissa Strnisko ist Apostolische Schwester des hl. Johannes und Referentin in der Ehe- und Familienpastoral Gebet Radio Horeb, Gebetsheft, S. 103 Gott, unser Vater, Schöpfer der Welt, du hast Mann und Frau nach deinem Bild erschaffen und ihre Gemeinschaft gesegnet. Ihr Bund soll ein Abbild des Bundes… Continue reading Katholisches Ehesakrament und die besondere Würde der Familie
Schlagwort: Person
Person (lateinisch persona, ursprünglich die Maske im Schauspiel; griechisch prosopon == Antlitz). Der Begriff der Person (zunächst im heutigen Sinn) ist in der Theologie von großer Bedeutung, insofern er auf jene Eigentümlichkeiten des Menschen hinweist, die die Voraussetzung seines Verhältnisses zu Gott und seines Heilstuns sind: seine Geistigkeit, insofern sie gründet in seiner Transzendenz, und Beisichselbstsein, bleibende und unausweichliche Verwiesenheit auf das Sein im ganzen und somit auf Gott (als der apriorischen Bedingung seines urteilenden [objektivierenden] und handelnden Verhältnisses zu den einzelnen Seienden), und Freiheit, über sich selbst im kritisch distanzierenden Umgang mit dem als endlich erkannten einzelnen Seienden zu verfügen, besagt. Personsein ist also Selbstbesitz des Subjekts als solchen in wissender und freier Bezogenheit auf die Wirklichkeit als ganze und deren unendlichen Grund, Gott. Die Personhaftigkeit des Menschen als solchen ist natürlich dabei zu sehen als eine solche, die sich nur in konkreter Leibhaftigkeit, im Hier und Jetzt der Geschichte, im Dialog mit dem anderen Du und so in der Gemeinschaft in einer bleibenden Ausgesetztheit der ursprünglichen Tat an die leidende Erfahrung der Welt vollziehen kann. Daß diese ontologische Verfassung des Menschen der Grund ist für seine ewige Gültigkeit, seine Verantwortung, sein dialogisches Verhältnis zu Gott, seine Berufbarkeit zum übernatürlichen Ziel (Natur und Gnade, Potentia oboedientialis), seine Würde und Unsterblichkeit, den absoluten Charakter sittlicher Werte (natürliches Sittengesetz), braucht nicht lang erklärt zu werden. Die christliche Theologie kennt aber (neben und in diesem modernen Personbegriff) in der Christologie und Trinitätslehre (in beiden nochmals in nicht einfach absolut selbem Sinn und mit nicht unerheblichen Verschiedenheiten ihrer Interpretation in den einzelnen theologischen Richtungen) einen anderen Personbegriff, der zwar mit dem erstgenannten zusammenhängt, mit ihm aber nicht einfach identisch ist, sondern ein Merkmal an einer subjekthaften (beisichseienden und freien) geistigen, konkreten Natur (= Person im obigen Sinn) heraushebt und unterscheidet und zum formalsten Merkmal der Person (Hypostase) erklärt: ihre „Subsistenz», d. h. die Eigentümlichkeit einer konkreten geistigen Natur (mit den obigen Merkmalen), durch die sie (und insofern sie) in letzter Unmittelbarkeit sich selbst gehört; das letzte ganzheitliche Insichselberstehen; der unvertauschbare Träger dieser geistigen Natur bzw. das, was eine Wirklichkeit zu einem solchen Träger macht. Der Grund für diese Unterscheidung in der Theologie liegt einmal darin, daß in der einen ganzen Wirklichkeit Jesu Christi alles jenes gegeben ist, was einen Menschen zum Menschen macht (was oben zum modernen, materialen Begriff des Personalen gezählt wurde), dieses an sich absolut kreatürlich, endlich und geschaffen ist und nicht mit der Gottheit Gottes identifiziert werden darf und doch eben dieses alles in aller Wirklichkeit als dem Logos Gottes in absoluter, bleibender Einheit zugehörig begriffen werden muß, das offenbarende Dasein Gottes bei uns ist. Das nun, was den Logos unbeschadet seiner Gottheit in Wahrheit einen Menschen sein läßt, nennt die traditionelle christliche Terminologie (ungefähr seit dem Konzil von Chalkedon) seine menschliche „Natur“ (ohne diese dadurch zu versachlichen, ihre Transzendenz und Freiheit und ihr kreatürlich dialogisches Verhältnis zu Gott zu leugnen). Und insofern eben diese Wirklichkeit ganz die des Logos ist, sagt diese Terminologie, daß dieser die „Person», d. h. letzten Stand gebender, besitzender Träger dieser „Natur» sei und insofern diese menschliche „Natur» Jesu Christi nicht an sich schon „Person» (in diesem scholastischen Sinn) sei. Dieses Menschsein Jesu Christi ist damit nicht als weniger „personal» (im modernen Sinn) erklärt. Im Gegenteil: insofern Personalität (im heutigen Sinn) jenes Zusichselbergekommensein (oder dessen ontologischen Grund) einer Wirklichkeit meint, durch das diese erst, und zwar notwendig (seinshaft und existentiell), auf ein Du und Gott verwiesen ist, ist die „Subsistenz» der menschlichen Wirklichkeit Jesu im Logos gerade die höchste überbietende Erfüllung dessen, was Personalität besagt. Person hat also als nicht-absolut (seinshaft und bewußt) Gott übereignete Geistigkeit im bloß Kreatürlichen eine Negativität an sich. Und so schließen sich der moderne und der traditionelle Begriff von Person zusammen: die geistige, beisichseiende Transzendenz, die in ihrer Ekstase immer wieder endlich auf sich selbst zurückfällt und in sich hypostasiert (= endliche Person im modernen Sinn unter expliziter Erkenntnis der Endlichkeit des Personalen als solchen), wird in Jesus Christus durch das absolute, von Gott bewirkte Gelungensein dieser Ekstase (seinshaft und bewußt) in sich „ahypostatisch“ (bloße „Natur“, aber gerade so in dem Anspruch des Personalen vollendet) und enhypostatisch im Logos Gottes. Der Grund für die scholastisch-theologische Unterscheidung zwischen Person und geistig-individueller Natur liegt zweitens in der christlichen Trinitätslehre. Die Selbstmitteilung Gottes an den Menschen in Inkarnation und Gnade ist so radikal, d.h. gibt Gott so absolut, wie er an sich ist, daß der dreifache Aspekt dieser Selbstmitteilung (der heilsökonomischen Dreifaltigkeit Gottes) Gott an sich selber und für sich selber zukommen, auch innergöttlich sein muß: radikal ursprunglose Ursprünglichkeit geistiger Wirklichkeits- und Lebensfülle als mitteilbarer und doch behaltener; selbstobjektivierte Ausgesagtheit dieser Wirklichkeitsfülle; Weggegebenheit dieser Wirklichkeitsfülle in ekstatisch heiliger Liebe kommen Gott an sich zu und dürfen nicht wegen der wahren, absoluten Einheit Gottes in eine dumpfe, unvermittelte Einerleiheit, in eine tote Identität zusammenfallend gedacht werden, wodurch die ökonomische Trinität, als nicht der eigentliche Gott an sich seiend, zu einem endlichen ungöttlichen Zwischenbereich zwischen Gott und dem Begnadeten würde, der die eigentliche Selbstmitteilung Gottes aufheben würde. Diese drei Aspekte der göttlichen Seins- und Lebensfülle, die durch ihre gegensätzliche Bezogenheit aufeinander je eine letzte Unvertauschbarkeit besitzen und so dieselbe eine Lebensfülle (als absolute Wirklichkeit) erst in je einmaliger und gegensätzlicher Weise in dreifach einmaliger Weise dasein lassen, werden nun auch „Personen» genannt und von der einen unendlichen Seinsfülle als der göttlichen „Natur“ unterschieden. Dementsprechend wird formuliert: in dem einen Jesus Christus als dem menschgewordenen Logos ist eine Person (das Wort des Vaters) und sind zwei Naturen (die göttliche und die menschliche) (in dem einen ewigen Gott sind eine Natur (oder Wesen) und drei Personen. Dabei ist zu beachten, daß die „Dreiheit“ von „Personen“ nicht dreimal das Gleiche setzt, sondern das, was Vater, Sohn und Geist jeweils absolut verschieden, d.h. relativ entgegengesetzt voneinander macht, zusammenzählt. Man kann die Gründe der bloßen innergöttlichen Unterschiedenheit als solcher in der Einheit, deren echtes Wesen dadurch zur Vollendung kommt, nur in einem sehr ungenauen Sinn nochmals unter einen Begriff bringen, da jene „Drei“ durch das, was sie in diesem hier gemeinten Sinn zu „Personen“ macht, nur unterschieden, nicht aber gleichgemacht werden, da das „Gemeinsame“ hier schon die absolute eine Selbigkeit der ,,Natur“ ist, durch die, was eingangs im modernen Begriff der „Person“ an Merkmalen herausgestellt wurde („Beisichsein“ als innere Wesenserhelltheit, Freiheit), in den drei göttlichen „Personen“ nur strengstens einmal gegeben ist. – Dies alles ist hier nur gesagt, um deutlich zu machen, daß bei der Verwendung solcher Begriffe wie „Natur“, „Person“ in der Theologie der Sachgrund, der zu solcher zögernd analoger Verwendung führt, nicht am Ende einer solchen abwandelnden Gedanken- und Begriffsgeschichte wieder vergessen werden darf, so daß der Begriff dann wieder wie zu Beginn verstanden wird und so den christologischen und trinitarischen Glaubensformeln unwillkürlich ein Sinn unterlegt wird, der an sich völlig falsch ist. Die menschliche „Natur“ Jesu Christi ist also als solche absolut nicht sachhaft-statisch oder dessen entbehrend, was eine menschliche „Person“ auszeichnet: Beisichsein, Freiheit und dialogisch-kreatürliches Gegenüber zu Gott in Anbetung und Gehorsam als Vollzüge kreatürlicher Transzendenz. Und die drei „Personen“ in Gott bedeuten nicht drei handelnde „Subjekte“, die mit dreimal je eigener wissender und freier Lebensfülle sich gegenüberstünden und so die Einzigkeit der göttlichen Natur nicht als Mysterium stehenließen, sondern aufheben würden. kthW
Ehe für «alle» in der Schweiz: Phantasma und Denaturierung
Wie in aller Welt erreicht eine Minderheit eine Mehrheit? Irgendetwas stimmt da nicht in der Politik (was auf gut Deutsch heisst: «das Beste tun») oder irren wir uns da? So wie es im Moment aussieht, müssten hierzulande und anderswo rund um uns «plötzlich» über 60 Prozent der Stimmberechtigten alle schwul und/oder lesbisch und/oder heterosexuell sein.… Continue reading Ehe für «alle» in der Schweiz: Phantasma und Denaturierung
Unsicherheit in wichtigen Fragen unseres Lebens
Wachsende Sehnsucht nach Klarheit in Kirche und Gesellschaft Vortrag von Prof. Werner MünchKongress FREUDE am Glauben 21 Der vom «Forum Deutscher Katholiken» getragene Kongress „Freude am Glauben“ mit dem Motto „Was er euch sagt, das tut” (Joh 2,5) sollte 2021 in Regensburg stattfinden, musste aber wegen der Corona-Krise abgesagt werden. Bonifatius.tv dokumentiert jedoch die geplanten… Continue reading Unsicherheit in wichtigen Fragen unseres Lebens
Das Zeugnis des Hl. Geistes und das der Jünger fliessen zusammen
Predigt von Pater Hans Buob, SAC, Evangelium zum Pfingstsonntag, Lesejahr B, Joh 15, 26-27 und Joh 16, 12-15 Joh Kap. 15, 26 Wenn der Helfer kommt, den ich euch vom Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird von mir Zeugnis ablegen. 27 Aber auch ihr werdet Zeugnis ablegen, weil… Continue reading Das Zeugnis des Hl. Geistes und das der Jünger fliessen zusammen
Resilienzfaktor Spiritualität – Macht uns der Glaube krisenfest?
Erzbischof Gänswein in der Sigmund-Freud-Universität in Wien – übertragen von EWTN Welche Rolle kann der Glaube in Krisenzeiten spielen, wie wir sie in der Corona-Pandemie erleben? Auf diese Frage antwortet Erzbischof Georg Gänswein in seinem Vortrag «Resilienzfaktor Spiritualität – Macht uns der Glaube krisenfest?» anlässlich der digitalen Tagung «Krise & Chance» unter der Schirmherrschaft der… Continue reading Resilienzfaktor Spiritualität – Macht uns der Glaube krisenfest?
300 Jahre gläubige und ungläubige Theologie
Prälat Professor Dr. Georg May über sein Buch «300 Jahre gläubige und ungläubige Theologie» Grüß Gott! Herzlich willkommen! Theologie, hat die Theologie etwas mit dem Glauben zu tun? Wenn sie sagen, klar, natürlich, die Theologie hat etwas mit dem Glauben zu tun. Gibt es denn auch ungläubige Theologie? Ja, die gibt es, das sagt jemand,… Continue reading 300 Jahre gläubige und ungläubige Theologie
Querida Amazonia
Nachsynodales Apostolisches Schreiben von Papst Franziskus Das geliebte Amazonien steht vor der Welt mit all seiner Pracht, seiner Tragik und seinem Geheimnis. Gott hat uns die Gnade geschenkt, uns dieser Region in besonderer Weise in der vom 6. bis zum 27. Oktober in Rom abgehaltenen Synode zu widmen, die mit dem Dokument Amazonien: Neue Wege für… Continue reading Querida Amazonia
Ist der «Protestantismus 2.0» schon geboren?
1. Vollversammlung des «Synodalen Wegs» vom 30. Jan. bis 1. Febr. 2020 Als ich die erste Vollversammlung des Deutschen «Synodalen Wegs» vom 30. Januar bis 1. Februar 2020 im Internet teilweise live verfolgt habe, kam mir ein paar Mal der Gedanke: Was machen die da eigentlich? Auch wenn ständig von «Brüdern» und «Schwestern» oder «Geschwistern»… Continue reading Ist der «Protestantismus 2.0» schon geboren?
Total orientierungslos im Chaos der Gefühle und Gedanken
Rede von Kardinal Müller bei der Präsentation des Buches «Herr bleibe bei uns» von Kardinal Sarah Man möchte angesichts der epochalen Krise der abendländischen Kultur und der inneren Zerrissenheit in der Kirche den Verantwortlichen mit dem hl. Paulus zurufen: «Ich ermahne euch also, kraft der Barmherzigkeit Gottes, euren Leib als lebendiges, heiliges und Gott wohlgefälliges… Continue reading Total orientierungslos im Chaos der Gefühle und Gedanken
Jesus vor Pilatus: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt. …“ (Joh 18, 36)
Alle Diskussionen um Synoden, Zölibat, Frauen, Strukturen, Götzen, … viel Lärm um Nichts? Wollen wir nicht innerhalb und ausserhalb der römisch-katholischen Kirche bei all den Diskussionen rund um Synoden, Strukturen, Zölibat, Priestertum die Rechnung ohne den Wirt machen? Hat nicht Jesus (unser Wirt) schon Pilatus gesagt: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wenn mein… Continue reading Jesus vor Pilatus: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt. …“ (Joh 18, 36)