Unsicherheit in wichtigen Fragen unseres Lebens

Streitende und triumphierende Kirche, Andrea di Bonaiuto, 14. Jahrhundert, Basilika Santa Maria Novella in Florenz

Wachsende Sehnsucht nach Klarheit in Kirche und Gesellschaft

Vortrag von Prof. Werner Münch
Kongress FREUDE am Glauben 21

Der vom «Forum Deutscher Katholiken» getragene Kongress „Freude am Glauben“ mit dem Motto „Was er euch sagt, das tut” (Joh 2,5) sollte 2021 in Regensburg stattfinden, musste aber wegen der Corona-Krise abgesagt werden. Bonifatius.tv dokumentiert jedoch die geplanten Kongressvorträge und stellt sie auch anderen Medien zur Verfügung. Das „Forum Deutscher Katholiken“ wurde am 30.9.2000 in Fulda nach einem Gespräch mit Erzbischof DDr. Johannes Dyba gegründet und möchte lehramtstreue Katholiken und Bewegungen in katholischer Weite zu einem lockeren Verband zusammenführen.

Klicke hier auf Bonifatius TV

Hier ein Zitat aus dem Vortrag:

Meine Damen und Herren, in der Pressekonferenz im Juli 2020 hat zu den erschreckenden Zahlen bezüglich der Abwendung der Gläubigen von ihrer Kirche der damalige DBK-Sekretär Hans Langendorfer als Grund ein wachsendes Misstrauen gegenüber der Kirche, so ein Zitat von ihm genannt, und auf den Wunsch der Gläubigen nach Veränderungen, zum Beispiel wie er meinte, durch Aktionen wie Maria 2.0 verwiesen. Ich halte diese Begründung für falsch. Dass sich der sogenannte fortschrittliche Gläubige von der Kirche fernhält, ist bestenfalls eine unbewiesene Behauptung. Tatsächlich leiden doch viele darunter, was sie auch freimütig sagen, zumindest in privaten Gesprächen, dass wesentliche frühere Selbstverständlichkeiten aufgegeben worden sind, wie zum Beispiel, dass die Liturgie sogar im Hochgebet individuell von Priestern verändert wird, dass die Feier der Eucharistie im römischen Ritus bekämpft wird, obwohl sie zugelassen ist, und dass den Gläubigen nicht selten viel Firlefanz am Altar zugemutet wird, besonders  in der Faschingszeit. Warum kommen denn solche Priester zum Beispiel nicht auf die Idee, dass der Gottesdienstbesucher in einer Predigt zu Weihnachten etwas von der Bedeutung der Menschwerdung Christi, und zu Ostern über das Geheimnis unserer Erlösung durch Christi Auferstehung hören will. Kann denn selbstkritisches Nachdenken nicht dazu führen, dass der jahrelange Anpassungskurs der Vertreter der Kirche an die sogenannte Moderne Schuld an ihrem Niedergang ist? Und ist nicht der Zeitgeist willentlich an die Stelle des Heiligen Geistes getreten?

Dieses Zitat befindet sich im obigen Video ab der Stelle 6 Minuten und 27 Sekunden

Gedanken der Redaktion zu «Maria 2.0»

«Maria 2.0» ist ein bösartiger, gefährlicher und tödlicher Affront gegen die römisch-katholische Lehre, darum weil …

  • weil diese andere „Maria“ nicht wie die heilige Gottesmutter zu Gott «Ja, mir geschehe nach deinem Wort» sagt (vgl. Angelus), sondern «Nein, …» (vgl. Zeitgeist)
  • weil diese andere „Maria“ nicht den Gottessohn Jesus, empfangen vom Heiligen Geist, zur Welt bringen kann, sondern einen anderen Sohn der Art 2.0 (denn schon der hl. Erzengel Michael sagt(e): «Wer ist wie Gott?»)
  • weil jeder Mensch ein einmaliges Geschöpf und Abbild Gottes ist, und Gott seiner nicht spotten lässt (Gal 6,7-8)
  • weil die Sünde gegen den Heiligen Geist nicht vergeben werden kann (Mt 12, 31-32)
  • weil dies eine Versionierungsart aus der Ingenieurwissenschaft Informatik ist, und so für den Menschen an sich missbraucht wird, es sei durch genetische Veränderungen, was Gott verhindern möge
  • weil der hl. Papst Johannes Paul II. in seiner ersten Enzyklika Redemptor Hominis, 22. Die Mutter unseres Vertrauens klar sagte: «… Wir wissen uns dazu veranlaßt von dem tiefen Bedürfnis des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Wenn wir nämlich in dieser schwierigen und verantwortungsschweren Phase der Geschichte der Kirche und der Menschheit ein besonderes Verlangen verspüren, uns an Christus zu wenden, der Herr seiner Kirche und kraft des Geheimnisses der Erlösung auch Herr der Geschichte des Menschen ist, so glauben wir, daß kein anderer uns besser in die göttliche und menschliche Dimension dieses Geheimnisses einführen kann als Maria. Niemand ist wie Maria von Gott selbst in dieses Geheimnis eingeführt worden. Darin besteht der Ausnahmecharakter der Gnade der göttlichen Mutterschaft. Nicht nur die Würde dieser Mutterschaft ist in der Geschichte des Menschengeschlechtes einzigartig und unwiederholbar; einzigartig an Tiefe und Wirkung ist auch die Teilnahme Mariens aufgrund dieser Mutterschaft im göttlichen Heilsplan für den Menschen durch das Geheimnis der Erlösung.» … (Enzyklika vom hl. Papst Johannes Paul II. vom 4. März 1979)

Weitere Hinweise und Quellen

By Louis A. Venetz

Dipl. Ing. FH in Systemtechnik