Sich nicht von der weltlichen Logik der Macht faszinieren lassen Meine Herren Kardinäle, verehrte Mitbrüder im bischöflichen und im priesterlichen Dienst, liebe Brüder und Schwestern! Das heutige Hochfest Christkönig, die Krönung des liturgischen Jahres, erfährt eine Bereicherung durch die Aufnahme von sechs neuen Mitgliedern ins Kardinalskollegium, die ich traditionsgemäß eingeladen habe, an diesem Morgen in… Continue reading Predigt zum Christkönigsfest von Papst Benedikt XVI.
Schlagwort: Abbild Gottes
Gottebenbildlichkeit ist ein aus der Offenbarung erhobener Begriff, der das einzigartige Verhältnis zwischen Gott und Mensch umschreibt. Der Mensch, d.h. nach der biblischen Anthropologie der ganze Mensch in seiner leib-geistigen Verfaßtheit als Mann und Frau, ist geschaffen zum Bild Gottes (Gn 1,26f) als der die Welt beherrschende Partner Gottes. Er ist damit schlechterdings von allem übrigen Geschaffenen, zumal dem belebten, unterschieden, das geschaffen ist je „nach seiner Art». Bild Gottes bleibt er auch nach der Ursünde (Gn 9,6), weil er rufbar und von Gott gerufen bleibt. Das Bild Gottes schlechthin aber ist Jesus Christus (2 Kor 4,4 ff; Kol 1, 12-16; Hebr 1,3), da er als der Sohn Gottes (Logos) den Vater abbildet und als der menschgewordene Gott den Unsichtbaren sichtbar macht; so liegt auf ihm auch der Glanz der Herrlichkeit des Vaters. Durch das göttliche Pneuma erhält auch der an ihn Glaubende Anteil an der Doxa des verklärten Herrn und wird so zum Bild des Verklärten schon hier (2 Kor 3, 18), um wieviel mehr nach der Auferstehung des Fleisches (1 Kor 15,49; Röm 8,29). Dieser selbst wieder bildhaften Aussage über den Menschen als Bild Gottes sucht die dogmatische Anthropologie nahezukommen, wenn sie den Menschen bestimmt als von «Natur» aus offenen für die Selbstmitteilung Gottes und diese Natur selbst als Potentia oboedientialis für die hypostatische Union und für die Gnade Jesu Christi (in apriorischer Christozentrik der Schöpfung) und wenn sie ferner die Gnade bestimmt als Selbstmitteilung Gottes und als die Fähigkeit der konnaturalen Aufnahme dieser Selbsterschließung Gottes im Wort (Glaube – Liebe) und in der Anschauung Gottes. kthW