Kath. Priester nach Sonntagsmesse für ein Jahr in Mali entführt

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MALI / NATIONAL 20/00082 Construction of a University building for the Institute of Islamo-Christian Formation (IFIC), Fombabougou, Bamako (construction of a student residence in co-financing with the Diocese of Barcelona) - ground floor: Priest with the students

Aktion RedWeek hat zum Gebet für Pater Hans-Joachim Lohre aufgerufen und nun ist er frei!

Portrait von P. Hans-Joachim Lohre aus dem Jahr 2021 (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)

Am 20. November 2022 verschwand Pater Hans-Joachim Lohre, nachdem er die Sonntagsmesse bei Ordensschwestern in Malis Hauptstadt Bamako gefeiert hatte. Über die Hintergründe des Verschwindens des Priesters, der ursprünglich aus Deutschland stammt, gab es damals keinerlei Informationen. Alle Hinweise deuteten auf eine Entführung hin: Sein Auto wurde verlassen aufgefunden, das Kreuz, das er um seinen Hals trug, lag auf dem Boden. Über die genauen Umstände seiner Befreiung und wie es Pater Lohre geht, ist noch nichts bekannt. Er soll jedoch inzwischen in seine Heimat zurückgekehrt sein.

Pater Hans-Joachim Lohre war sich der Risiken für seine Sicherheit bewusst, die mit der Fortsetzung seiner Arbeit in Mali verbunden waren, doch er blieb, vom Wunsch getrieben, die Situation im Land insgesamt zu verbessern und an der Seite seiner kleinen christlichen Gemeinschaft zu sein.

Gebete haben Wirkung gezeigt

Unsere Gebete haben Wirkung gezeigt. Wir sind dankbar für die Befreiung von Pater Lohre. Dass er nun, nur wenige Tage später, frei kommt ist ein Wunder! Wir danken allen, die im vergangenen Jahr für Pater Lohre und seine Befreiung gebetet haben und allen sich für die bedrohten Christen in Mali engagieren!

Jan Probst, Geschäftsführer von «Kirche in Not (ACN)» in der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein

Noch vor wenigen Tagen hat «Kirche in Not (ACN)» mit der Aktion RedWeek zum Gebet für alle verfolgten Christen aufgerufen und anlässlich des Jahrestags seines Verschwindens insbesondere zum Gebet für den entführten Pater Hans-Joachim Lohre aufgerufen.

Pater Lohre ist in der Schweiz bekannt

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Pater Hans-Joachim Lohre mit Pfarrer Stefan Obrist während eines gemeinsamen Gottesdienstes in Münchwilen TG im Juni 2022 (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)

Noch wenige Monate vor seinem Verschwinden, im Juni 2022, war Pater Lohre auf Einladung «Kirche in Not (ACN)» zu Gast in der Schweiz, wo er in verschiedenen Pfarreien auf die angespannte Sicherheitslage in Mali aufmerksam machte, und um zu informieren und um Spenden für Projekte des Hilfswerks in Mali zu bitten. «Kirche in Not (ACN)» unterstützte Projekte in Mali im Jahr 2022 im Umfang von rund 380 000 Schweizer Franken. Mali ist besonders auch für die christliche Minderheit im Land nicht ungefährlich. Die kolumbianische Ordensschwester Gloria Cecilia Narváez wurde in Mali von islamistischen Extremisten während mehr als vier Jahren gefangen gehalten worden. Pater Lohre wusste von den Gefahren seiner Arbeit und schilderte während seines Aufenthalts in der Schweiz, dass die Lage in Mali sich zunehmend verschärfte. Dennoch wollte er bei den Menschen in Mali weiterhin beistehen.

Einsatz für Interreligiösen Dialog in Mali

Pater Hans-Joachim Lohre setzte sich in Mali bis zu seiner Entführung seit dreissig Jahren für den interreligiösen Dialog und die Förderung guter Beziehungen zwischen Christen und Muslimen ein (siehe Beitragsbild). Dabei erhielt Pater Lohre Unterstützung vom Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)». Am Institut für islamisch-christliche Bildung (IFIC) das in Zusammenarbeit mit Pater Hans-Joachimentstand, regte er dazu an, dass die Religionen sich gegenseitig kennenlernen und Vorurteile und Hass abgebaut werden können.

Dank und Erholung bei der Familie

In ihrer Erklärung dankt die Westafrikanische Provinz der Afrikamissionare auch all denjenigen, die zu Pater Lohres Freilassung beigetragen haben, einschliesslich der malischen und deutschen Behörden, und stellt fest, dass auch die lokale Kirche in Mali ihre Freude zum Ausdruck gebracht habe. Der freigelassene Pater reiste in sein Heimatland nach Deutschland, um seine Familie wiederzusehen und die nötige Versorgung zu erhalten. Nach all diesen Monaten in Gefangenschaft dürfte seine Gesundheit zweifellos Schaden erlitten haben. Wir von «Kirche in Not (ACN)» hoffen, dass er sich von den erlebten Erlebnissen in der 12monatigen Gefangenschaft erholt und wieder ein normales Leben führen kann. Wir danken für alle Gebete, die auch dazu beitrugen, dass sich Pater Lohres Schicksal zum Guten wendete.

Spenden mit Vermerk «Mali 136-00-00» können gerichtet werden an:

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Kirche in Not
Aide à l’Église en Détresse
Aid to the Church in Need

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Cysatstrasse 6, 6004 Luzern, Telefon 041 410 46 70
E-Mail: mail@kirche-in-not.ch; Internet: www.kirche-in-not.ch

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By Louis A. Venetz

Dipl. Ing. FH in Systemtechnik