Artikel der, die, das, Pronomen er, sie, es, der Mann, die Frau, … alles relativ oder was? Sicherlich haben die meisten Menschen das Trauerspiel mit der Verweiblichung unserer deutschen Sprache mitbekommen. Seit geraumer Zeit heisst es ja nicht mehr nur «lieber Leser» sondern «liebe Leserin und lieber Leser», als ob es drauf ankäme, dass der… Continue reading Ist der Feminismus eine Folge des Relativismus?
Schlagwort: Urteil
Im Begriff haben wir den Anfang der intellektuellen Erkenntnis. Diese vollendet sich im Urteil. Begreifen besagt bloss das Erfassen der Wesenheit eines Dinges durch den Verstand. Die Beziehung zur Wirklichkeit wird dabei noch nicht hergestellt oder erkannt. Das geschieht erst im Urteil. Unsere geistige Erkenntnis vollzieht sich deshalb formell im Urteil.
Das Wesen des Urteils
Urteilen ist ein synthetischer Akt. Wir können das Urteil definieren als jene Tätigkeit des Verstandes, durch die dieser im Blick auf die Realität zwei Begriffe bejahend miteinander verbindet oder verneinend voneinander trennt. Das Urteil setzt zwar mehrere Akte des Erfassens voraus, doch ist es selbst ein einfacher Akt: die einfache Tätigkeit der Zustimmung oder Verneinung.
Das Urteil ist ein gedankliches Gebilde. Seinen Aufbau ersehen wir am besten aus dem Satz (Aussagesatz), der den sprachlichen Ausdruck des Urteils darstellt. Der Satz bejaht oder verneint von einem Subjekt ein Prädikat durch die Kopula «ist» bzw. «ist nicht». Beispiel:
Das Lebewesen ist sterblich
Subjekt = Lebewesen, Kopula = ist, Prädikat = sterblich
Zu jedem Urteil gehören also:
– ein Subjekt, von dem etwas ausgesagt wird,
– ein Prädikat, das vom Subjekt ausgesagt wird,
– die Kopula («ist»/«ist nicht»), die das Prädikat dem Subjekt zu- bzw. abspricht.
Subjekt und Prädikat sind die Materie (das Bestimmbare) des Urteils. Sie werden auch die Extreme des Urteils genannt, weil sie miteinander zu verbinden oder voneinander zu trennen sind. Die Kopula ist die Form (das Bestimmende) des Urteils. Zwar gehören Subjekt, Prädikat und Kopula zu jedem Urteil, doch ist es nicht nötig, dass alle drei Elemente immer explicite vorhanden sind. Sie können auch bloss implicite gegeben sein. Beispiele: Der Hund frisst = der Hund ist fressend;
Gott existiert = Gott ist existierend; lego = ego sum legens.
Die Kopula, welche die Übereinstimmung oder Nichtübereinstimmung von Subjekt und Prädikat ausdrückt, steht ihrer Natur nach im Präsens. Die anderen Zeitformen bezeichnen eine Beziehung der Zeit, die zum Prädikat und nicht zur Kopula gehört und deshalb von ihr getrennt werden muss. So ist beispielsweise «Die Gerechten werden glücklich sein» in «Die Gerechten sind zukünftige Glückliche» aufzulösen.
Die Kopula besitzt eine doppelte Funktion:
– eine verbindende (kopulative) Funktion: die Kopula verbindet Subjekt und Prädikat miteinander.
– eine urteilende (judikative) Funktion, der die grösste Bedeutung zukommt:
durch die Kopula wird behauptet, dass das, was man im Urteil bejaht oder verneint, mit der Realität, mit dem objektiven Sachverhalt, übereinstimmt. Die Kopula stellt also die Beziehung zur Wirklichkeit (oder logischen Quasi-Wirklichkeit) her. Besonders klar zeigt dies die Bekräftigung eines Urteils: Ja, so ist es. Damit tritt auch der Unterschied zwischen Begreifen und Urteilen klar zutage. Thomas v. Aquin sagt: «Prima operatio respicit quidditatem rei, secunda respicit ipsum esse – die erste Tätigkeit [des Verstandes] betrifft die Washeit des Dinges, die zweite betrifft das Sein selbst» (I Sent., dist. 19, q. 5, art. 1 ad 7um).
Bei der Kopula «ist» findet das Verb «sein» im logischen, nicht im ontologischen Sinn Verwendung. Thomas bemerkt: «Sein» wird in einem doppelten Sinn ausgesagt: in der einen Weise bezeichnet es die Wirklichkeit des Seins, in der anderen die Zusammensetzung des Satzes [die Kopula des Satzes], welche die Seele herstellt, indem sie ein Prädikat mit einem Subjekt verbindet» (STh I, q. 3, art. 4 ad 2um).
Es ist eine Wesenseigenschaft des Urteils, wahr oder falsch zu sein. Dabei handelt es sich um die logische Wahrheit (Erkenntniswahrheit) beziehungsweise logische Falschheit.
Aus dem Buch „Von der Philosophie fürs Leben lernen“, Kapitel „Das Wesen des Urteils“, Seite 56 ff, Dr. Gion Darms, 2012
Was bedeutet ein Versprechen?
Aus der Bistumsleitung von Bischofsvikar Christoph Casetti, Bistum Chur († 9. Februar 2020) Es kommt öfters vor: Ein Familienvater verlässt nach 20 Ehejahren seine Frau und seine Kinder, weil er mit seiner jungen Sekretärin ein neues Leben beginnen will. Kaum jemand wird ihn dafür rühmen und sagen: Wie schön, dass er seinen Gefühlen folgt. Eher… Continue reading Was bedeutet ein Versprechen?
Über den Ruf zur Heiligkeit in der Welt von heute
Nachsynodales Apostolisches Schreiben «Gaudete et Exsultate» von Papst Franziskus Im Vatikan wurde am 9. April 2018 das Apostolische Schreiben «Gaudete et Exsultate» von Papst Franziskus veröffentlicht: 1. »Freut euch und jubelt« (Mt 5,12), sagt Jesus denen, die um seinetwillen verfolgt oder gedemütigt werden. Der Herr fordert alles; was er dafür anbietet, ist wahres Leben, das… Continue reading Über den Ruf zur Heiligkeit in der Welt von heute
Sieben Jahre Krieg in Syrien und kein Ende
Interview von «Kirche in Not» mit dem maronitischen Bischof Antoine Chbeir Der Alltag der Menschen im syrischen Tartus gestaltet sich weiterhin sehr schwierig – und dies in einer von der Regierung kontrollierten Region, weit weg von den Bombenangriffen auf Damaskus. Nach siebenjährigem, bewaffnetem Konflikt ist die Lage kritisch, so der maronitische Bischof Antoine Chbeir gegenüber einer… Continue reading Sieben Jahre Krieg in Syrien und kein Ende
Pater Hans Buob über das Wirken des Heiligen Geistes
17teilige Video-Serie von Exerzitienmeister Pater Hans Buob bei EWTN Pater Hans Buob SAC (* 1934) ist ein deutscher Ordenspriester und Novizenmeister der Pallottiner (lat. Societas Apostolatus Catholici). Hans Buob wuchs in Zimmern ob Rottweil auf und trat 1955 in das Noviziat der Pallottiner in Untermerzbach ein. 1961 wurde er zum Priester geweiht. Ab 1966 war… Continue reading Pater Hans Buob über das Wirken des Heiligen Geistes
Der Geist, der in euch wohnt
Pater Hans Buob über das Wirken des Heiligen Geistes Pater Hans Buob SAC (* 1934) ist ein deutscher Ordenspriester und Novizenmeister der Pallottiner (lat. Societas Apostolatus Catholici). Hans Buob wuchs in Zimmern ob Rottweil auf und trat 1955 in das Noviziat der Pallottiner in Untermerzbach ein. 1961 wurde er zum Priester geweiht. Ab 1966 war… Continue reading Der Geist, der in euch wohnt
Die Gabe der Unterscheidung der Geister
Fünf Audio-Vorträge von Exerzitienmeister P. Hans Buob im Radio Horeb Pater Hans Buob SAC (* 1934) ist ein deutscher Ordenspriester und Novizenmeister der Pallottiner (lat. Societas Apostolatus Catholici). Hans Buob wuchs in Zimmern ob Rottweil auf und trat 1955 in das Noviziat der Pallottiner in Untermerzbach ein. 1961 wurde er zum Priester geweiht. Ab 1966… Continue reading Die Gabe der Unterscheidung der Geister
Öffentliche Bekundung des christlichen Glaubens ist zur Straftat geworden
Anlässlich des Gebetstags für die christlichen Märtyrer färbt sich u.a. das römische Kolosseum rot Die maronitische Kathedrale St. Elias im syrischen Aleppo, die Kirche St. Paul im irakischen Mossul und das Kolosseum in Rom werden sich am Abend des 24. Februar rot färben. Anlass ist der Gebetstag für die Märtyrer. Auf diese Weise wird der… Continue reading Öffentliche Bekundung des christlichen Glaubens ist zur Straftat geworden
Öffnung der Ehe ist Phantasma und widerspricht ihrer Wesenheit
Familie ist keine Erfindung für Homos: Wer will denn jetzt wieder mit Gewalt eine Beugung der Menschennatur? Am 20. Januar 2018 fand in Kelsterbach bei Frankfurt ein Symposium des «Aktionsbündnisses für Ehe und Familie – Demo für alle» sowie CitizenGO statt. Die Veranstaltung konnte nur unter Polizeischutz abgehalten werden. Mit mehreren Hundertschaften musste die hessische Polizei das… Continue reading Öffnung der Ehe ist Phantasma und widerspricht ihrer Wesenheit
Seid die Apostel des neuen Jahrtausends!
Kurs zum Katechisten für die Evangelisation in Zusammenarbeit mit Radio Horeb Der Ausspruch «Seid die Apostel des neuen Jahrtausends!» stammt von keinem Geringeren als vom hl Johannes Paul II. Damit hat er uns alle aufgefordert, dort, wo wir sind und leben, Zeugen Christi zu sein. Durch Taufe und Firmung sind wir alle berufen und verpflichtet… Continue reading Seid die Apostel des neuen Jahrtausends!