Bischof Athanasius Schneider über die Amazonas Synode, die Kirche und die Bewahrung des Glaubens Athanasius Schneider, Weihbischof der Erzdiözese der Heiligen Maria in Astana, offenbarte in einem Interview mit «LifeSiteNews«, man habe „einen ziemlich schlauen Trick“ benutzt: „Bei dieser ganzen Amazonas Synode ging es nicht so sehr darum, den Indigenen zu ihrem geistlichen Nutzen wirklich… Continue reading Bezweckte Amazonas Synode Veränderung des Glaubens und der Kirche?
Schlagwort: Person
Person (lateinisch persona, ursprünglich die Maske im Schauspiel; griechisch prosopon == Antlitz). Der Begriff der Person (zunächst im heutigen Sinn) ist in der Theologie von großer Bedeutung, insofern er auf jene Eigentümlichkeiten des Menschen hinweist, die die Voraussetzung seines Verhältnisses zu Gott und seines Heilstuns sind: seine Geistigkeit, insofern sie gründet in seiner Transzendenz, und Beisichselbstsein, bleibende und unausweichliche Verwiesenheit auf das Sein im ganzen und somit auf Gott (als der apriorischen Bedingung seines urteilenden [objektivierenden] und handelnden Verhältnisses zu den einzelnen Seienden), und Freiheit, über sich selbst im kritisch distanzierenden Umgang mit dem als endlich erkannten einzelnen Seienden zu verfügen, besagt. Personsein ist also Selbstbesitz des Subjekts als solchen in wissender und freier Bezogenheit auf die Wirklichkeit als ganze und deren unendlichen Grund, Gott. Die Personhaftigkeit des Menschen als solchen ist natürlich dabei zu sehen als eine solche, die sich nur in konkreter Leibhaftigkeit, im Hier und Jetzt der Geschichte, im Dialog mit dem anderen Du und so in der Gemeinschaft in einer bleibenden Ausgesetztheit der ursprünglichen Tat an die leidende Erfahrung der Welt vollziehen kann. Daß diese ontologische Verfassung des Menschen der Grund ist für seine ewige Gültigkeit, seine Verantwortung, sein dialogisches Verhältnis zu Gott, seine Berufbarkeit zum übernatürlichen Ziel (Natur und Gnade, Potentia oboedientialis), seine Würde und Unsterblichkeit, den absoluten Charakter sittlicher Werte (natürliches Sittengesetz), braucht nicht lang erklärt zu werden. Die christliche Theologie kennt aber (neben und in diesem modernen Personbegriff) in der Christologie und Trinitätslehre (in beiden nochmals in nicht einfach absolut selbem Sinn und mit nicht unerheblichen Verschiedenheiten ihrer Interpretation in den einzelnen theologischen Richtungen) einen anderen Personbegriff, der zwar mit dem erstgenannten zusammenhängt, mit ihm aber nicht einfach identisch ist, sondern ein Merkmal an einer subjekthaften (beisichseienden und freien) geistigen, konkreten Natur (= Person im obigen Sinn) heraushebt und unterscheidet und zum formalsten Merkmal der Person (Hypostase) erklärt: ihre „Subsistenz», d. h. die Eigentümlichkeit einer konkreten geistigen Natur (mit den obigen Merkmalen), durch die sie (und insofern sie) in letzter Unmittelbarkeit sich selbst gehört; das letzte ganzheitliche Insichselberstehen; der unvertauschbare Träger dieser geistigen Natur bzw. das, was eine Wirklichkeit zu einem solchen Träger macht. Der Grund für diese Unterscheidung in der Theologie liegt einmal darin, daß in der einen ganzen Wirklichkeit Jesu Christi alles jenes gegeben ist, was einen Menschen zum Menschen macht (was oben zum modernen, materialen Begriff des Personalen gezählt wurde), dieses an sich absolut kreatürlich, endlich und geschaffen ist und nicht mit der Gottheit Gottes identifiziert werden darf und doch eben dieses alles in aller Wirklichkeit als dem Logos Gottes in absoluter, bleibender Einheit zugehörig begriffen werden muß, das offenbarende Dasein Gottes bei uns ist. Das nun, was den Logos unbeschadet seiner Gottheit in Wahrheit einen Menschen sein läßt, nennt die traditionelle christliche Terminologie (ungefähr seit dem Konzil von Chalkedon) seine menschliche „Natur“ (ohne diese dadurch zu versachlichen, ihre Transzendenz und Freiheit und ihr kreatürlich dialogisches Verhältnis zu Gott zu leugnen). Und insofern eben diese Wirklichkeit ganz die des Logos ist, sagt diese Terminologie, daß dieser die „Person», d. h. letzten Stand gebender, besitzender Träger dieser „Natur» sei und insofern diese menschliche „Natur» Jesu Christi nicht an sich schon „Person» (in diesem scholastischen Sinn) sei. Dieses Menschsein Jesu Christi ist damit nicht als weniger „personal» (im modernen Sinn) erklärt. Im Gegenteil: insofern Personalität (im heutigen Sinn) jenes Zusichselbergekommensein (oder dessen ontologischen Grund) einer Wirklichkeit meint, durch das diese erst, und zwar notwendig (seinshaft und existentiell), auf ein Du und Gott verwiesen ist, ist die „Subsistenz» der menschlichen Wirklichkeit Jesu im Logos gerade die höchste überbietende Erfüllung dessen, was Personalität besagt. Person hat also als nicht-absolut (seinshaft und bewußt) Gott übereignete Geistigkeit im bloß Kreatürlichen eine Negativität an sich. Und so schließen sich der moderne und der traditionelle Begriff von Person zusammen: die geistige, beisichseiende Transzendenz, die in ihrer Ekstase immer wieder endlich auf sich selbst zurückfällt und in sich hypostasiert (= endliche Person im modernen Sinn unter expliziter Erkenntnis der Endlichkeit des Personalen als solchen), wird in Jesus Christus durch das absolute, von Gott bewirkte Gelungensein dieser Ekstase (seinshaft und bewußt) in sich „ahypostatisch“ (bloße „Natur“, aber gerade so in dem Anspruch des Personalen vollendet) und enhypostatisch im Logos Gottes. Der Grund für die scholastisch-theologische Unterscheidung zwischen Person und geistig-individueller Natur liegt zweitens in der christlichen Trinitätslehre. Die Selbstmitteilung Gottes an den Menschen in Inkarnation und Gnade ist so radikal, d.h. gibt Gott so absolut, wie er an sich ist, daß der dreifache Aspekt dieser Selbstmitteilung (der heilsökonomischen Dreifaltigkeit Gottes) Gott an sich selber und für sich selber zukommen, auch innergöttlich sein muß: radikal ursprunglose Ursprünglichkeit geistiger Wirklichkeits- und Lebensfülle als mitteilbarer und doch behaltener; selbstobjektivierte Ausgesagtheit dieser Wirklichkeitsfülle; Weggegebenheit dieser Wirklichkeitsfülle in ekstatisch heiliger Liebe kommen Gott an sich zu und dürfen nicht wegen der wahren, absoluten Einheit Gottes in eine dumpfe, unvermittelte Einerleiheit, in eine tote Identität zusammenfallend gedacht werden, wodurch die ökonomische Trinität, als nicht der eigentliche Gott an sich seiend, zu einem endlichen ungöttlichen Zwischenbereich zwischen Gott und dem Begnadeten würde, der die eigentliche Selbstmitteilung Gottes aufheben würde. Diese drei Aspekte der göttlichen Seins- und Lebensfülle, die durch ihre gegensätzliche Bezogenheit aufeinander je eine letzte Unvertauschbarkeit besitzen und so dieselbe eine Lebensfülle (als absolute Wirklichkeit) erst in je einmaliger und gegensätzlicher Weise in dreifach einmaliger Weise dasein lassen, werden nun auch „Personen» genannt und von der einen unendlichen Seinsfülle als der göttlichen „Natur“ unterschieden. Dementsprechend wird formuliert: in dem einen Jesus Christus als dem menschgewordenen Logos ist eine Person (das Wort des Vaters) und sind zwei Naturen (die göttliche und die menschliche) (in dem einen ewigen Gott sind eine Natur (oder Wesen) und drei Personen. Dabei ist zu beachten, daß die „Dreiheit“ von „Personen“ nicht dreimal das Gleiche setzt, sondern das, was Vater, Sohn und Geist jeweils absolut verschieden, d.h. relativ entgegengesetzt voneinander macht, zusammenzählt. Man kann die Gründe der bloßen innergöttlichen Unterschiedenheit als solcher in der Einheit, deren echtes Wesen dadurch zur Vollendung kommt, nur in einem sehr ungenauen Sinn nochmals unter einen Begriff bringen, da jene „Drei“ durch das, was sie in diesem hier gemeinten Sinn zu „Personen“ macht, nur unterschieden, nicht aber gleichgemacht werden, da das „Gemeinsame“ hier schon die absolute eine Selbigkeit der ,,Natur“ ist, durch die, was eingangs im modernen Begriff der „Person“ an Merkmalen herausgestellt wurde („Beisichsein“ als innere Wesenserhelltheit, Freiheit), in den drei göttlichen „Personen“ nur strengstens einmal gegeben ist. – Dies alles ist hier nur gesagt, um deutlich zu machen, daß bei der Verwendung solcher Begriffe wie „Natur“, „Person“ in der Theologie der Sachgrund, der zu solcher zögernd analoger Verwendung führt, nicht am Ende einer solchen abwandelnden Gedanken- und Begriffsgeschichte wieder vergessen werden darf, so daß der Begriff dann wieder wie zu Beginn verstanden wird und so den christologischen und trinitarischen Glaubensformeln unwillkürlich ein Sinn unterlegt wird, der an sich völlig falsch ist. Die menschliche „Natur“ Jesu Christi ist also als solche absolut nicht sachhaft-statisch oder dessen entbehrend, was eine menschliche „Person“ auszeichnet: Beisichsein, Freiheit und dialogisch-kreatürliches Gegenüber zu Gott in Anbetung und Gehorsam als Vollzüge kreatürlicher Transzendenz. Und die drei „Personen“ in Gott bedeuten nicht drei handelnde „Subjekte“, die mit dreimal je eigener wissender und freier Lebensfülle sich gegenüberstünden und so die Einzigkeit der göttlichen Natur nicht als Mysterium stehenließen, sondern aufheben würden. kthW
Papst Franziskus und sein Schweigen zu Synoden
Weihbischof Eleganti über Zweckentfremdung der Synoden für Aufweichung der Schutzwälle «Zölibat» und «Ehe» Die Ergebnisse stehen scheinbar mit Papst Franziskus von Anfang an fest: Die Familiensynode ein Angriff auf die Unauflöslichkeit der Ehe und die Amazonassnode ein Angriff auf den Zölibat. Was sollen rechtmässige Katholiken, die im Konsens mit dem II. Vatikanischen Konzil und den… Continue reading Papst Franziskus und sein Schweigen zu Synoden
Papst Franziskus und Gerhard Ludwig Kardinal Müller
Papst nennt Kritik an Amtsführung «eine Ehre» und den Kardinal ein «Kind» Zitat aus kath.net-Beitrag (Exklusiv-Interview mit Gerhard Ludwig Kardinal Müller): „So oder so: Franziskus ist der legitime Papst, dem wir die Ehrfurcht und den Gehorsam entgegenbringen, die wir ihm kraft seiner Bestellung zum Stellvertreter Christi auf Erden schulden und dem wir in kindlicher Liebe… Continue reading Papst Franziskus und Gerhard Ludwig Kardinal Müller
Wenn Begriffe unter den Hammer des Relativismus geraten
Ist die Würde des Menschen in Deutschland wieder antastbar? Zitat aus kath.net-Beitrag (Vortrag von Kurienerzbischof Georg Gänswein zum Jahresempfang des Foyers «Kirche und Recht»): Sehr geehrte Damen und Herren! Dieser Ort und diese Stunde laden auf besondere Weise ein, nicht immer neue Themen ausfindig zu machen, sondern eher dazu, im geduldigen Dialog und in immer neuen Variationen… Continue reading Wenn Begriffe unter den Hammer des Relativismus geraten
Katechesen von Papst Franziskus über das Vater unser
Die Reihe «Vater unser» wird im Rahmen der Generalaudienzen zusammengefasst „Jesus betete einmal an einem Ort; und als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie schon Johannes seine Jünger beten gelehrt hat“ (Lk 11,1). Als Antwort auf diese Bitte vertraut Jesus seinen Jüngern und seiner Kirche… Continue reading Katechesen von Papst Franziskus über das Vater unser
Macht um jeden Preis ist moralisch inakzeptabel
Venezuelas Bischöfe stellen sich gegen Präsident Maduro Die Venezolanische Bischofskonferenz hat zu Beginn der zweiten Amtszeit von Nicolás Maduro schwere Kritik am umstrittenen Präsidenten geübt. Seine erneute Präsidentschaft sei illegitim. „Sie öffnet der Nichtanerkennung der Regierung Tür und Tor, weil sie einer demokratischen Grundlage (…) entbehrt“, schreiben die Bischöfe in einer gemeinsamen Erklärung, die dem… Continue reading Macht um jeden Preis ist moralisch inakzeptabel
Benedikt XVI. über die Kirche und den Skandal des sexuellen Missbrauchs
Gesellschaftlicher Kontext, Auswirkungen in Priester-Ausbildung und -Leben und Perspektiven Zitat aus kath.net-Beitrag (Originalbeitrag vom em. Papst Benedikt XVI.): «Da ich selbst zum Zeitpunkt des öffentlichen Ausbruchs der Krise und während ihres Anwachsens an verantwortlicher Stelle als Hirte in der Kirche gewirkt habe, mußte ich mir – auch wenn ich jetzt als Emeritus nicht mehr direkt… Continue reading Benedikt XVI. über die Kirche und den Skandal des sexuellen Missbrauchs
Gute Politik steht im Dienste des Friedens
Botschaft von Papst Franziskus zur Feier des Weltfriedenstages am 1. Januar 2019 1. „Friede diesem Haus!“ Als Jesus seine Jünger aussandte, sagte er zu ihnen: »Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Sohn des Friedens wohnt, wird euer Friede auf ihm ruhen; andernfalls wird er… Continue reading Gute Politik steht im Dienste des Friedens
Katechesen von Papst Franziskus über die Zehn Gebote
Die Reihe «Zehn Gebote» wird im Rahmen der Generalaudienzen zusammengefasst Gott gibt Moses die Zehn Gebote: Eines Tages kamen die Israeliten , die Gott sein auserwähltes Volk nannte, zu einem Berg. Gott sprach zu ihrem Führer Moses, er solle zu Ihm auf den Berg kommen; Er habe ihm etwas Wichtiges zu geben. Als Moses den Berg… Continue reading Katechesen von Papst Franziskus über die Zehn Gebote
Abtreibung löst kein Problem, tötet ein Kind, zerstört die Frau, blendet das Gewissen des Vaters
Im moralischen Gewissen spricht Gott zu jedem Menschen Zur Vollversammlung der Päpstlichen Akademie für das Leben hielt Papst Benedikt XVI. im Jahr 2011 im Vatikan eine Ansprache: „Abtreibung löst kein Problem – aber sie tötet ein Kind, zerstört die Frau, blendet das Gewissen des Vaters und ruiniert häufig das Familienleben.” Er appellierte an das Gewissen… Continue reading Abtreibung löst kein Problem, tötet ein Kind, zerstört die Frau, blendet das Gewissen des Vaters