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Katechesenreihe von Papst Franziskus über die Unterscheidung der Geister
Die Reihe «Unterscheidung der Geister» wird im Rahmen der Generalaudienzen zusammengefasst
Am 30. August 2022 begann Papst Franziskus eine neue Katechesereihe, die uns durch die Gabe der Unterscheidung der Geister führen soll. In der ersten Katechese beschäftigte sich der Papst mit der Frage, was bedeutet „unterscheiden“. Ausgehend von der Schriftlesung aus dem Matthäusevangelium (Mt 13,44-48), die den Auftakt zur ersten Generalaudienz bildete, erklärte Franziskus: Gute Entscheidungen erfordern einen sorgfältigen und manchmal sehr mühsamen Prozess der Unterscheidung, in dem Verstand, Erfahrung, Wille und Gefühle die sich gegenwärtig bietenden Möglichkeiten erkennen und abwägen, so wie es der eben gehörte Evangelientext beschreibt. Ein solcher Entscheidungsprozess gestaltet sich bisweilen schwierig, weil Gott uns das Leben, das wir leben sollen, nicht „fertig verpackt“ vorgibt. Er hat uns frei geschaffen und möchte, dass wir unsere Freiheit ausüben. Der Mensch kann sich dabei im Gegensatz zum Tier auch vertun, ja, er kann sich weigern, das Richtige zu wählen. Bereits auf den ersten Seiten der Bibel gibt Gott dem Menschen dies zu bedenken: Wenn du leben willst, wenn du das Leben genießen willst, dann erinnere dich daran, dass du ein Geschöpf bist, dass du nicht der Maßstab für Gut und Böse bist und dass die Entscheidungen, die du triffst, Folgen haben werden für dich, für die anderen und für die Welt (vgl. Gen 2); du kannst die Erde zu einem herrlichen Garten machen oder zu einer Wüste. Diese Weisung ist grundlegend und nicht zufällig, ist sie der Inhalt des ersten Dialogs zwischen Gott und Mensch. Unterscheidung erfordert solch einen inneren Dialog und eine vertrauensvolle Beziehung zu Gott, der immer bereit ist, uns Rat zu geben, Mut zuzusprechen und uns anzunehmen.
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