Botschaft von Papst Franziskus zur Feier des Weltfriedenstages am 1. Januar 2019 1. „Friede diesem Haus!“ Als Jesus seine Jünger aussandte, sagte er zu ihnen: »Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Sohn des Friedens wohnt, wird euer Friede auf ihm ruhen; andernfalls wird er… Continue reading Gute Politik steht im Dienste des Friedens
Schlagwort: Gewalt
Gewalt (Gewaltfreiheit). In einem zunächst noch sehr «spekulativen» Sinn ist Gewalt die reale von der Freiheit eines Subjekts bewirkte Veränderung des Freiheitsraumes eines anderen ohne dessen freie Zustimmung. In diesem Sinn verstanden, kann nicht jede Gewaltanwendung immer und in jedem Fall als unmoralisch gelten, weil sie mit der realen Ausübung von Freiheit, die sich selbst vollziehen will und nicht immer von der Zustimmung aller anderen abhängig sein kann, unablöslich ist. Aber solche Gewalt ist sehr oft in einer unsittlich den Freiheitsraum des anderen beeinträchtigenden Tat gegeben, die nicht mehr person- und sachgerechte Inanspruchnahme des eigenen Freiheitsraumes ist; es bleibt überdies sehr oft dunkel, wo genau und real die Grenze zwischen an sich legitimer Gewaltanwendung und unsittlicher Gewalt liegt; der Egoismus des Menschen täuscht ihn nur zu oft darüber, wo diese Grenze wirklich liegt. So gibt es allenthalben die Gewalt, die zur „Sünde der Welt“ gehört und die das Gegenbild jener Gewalt ist, die die des „allmächtigen“ Gottes ist und an der die Freiheit des Menschen an sich in Verantwortung partizipieren darf. Die Geschichte aller menschlichen Kulturen und Gesellschaften ist voll von den verschiedensten Formen der Gewalt im herkömmlichen Sinn als unsittliches Mittel zur Beugung des Willens anderer und zur erzwungenen Erreichung von Zielen: Bestrafungen, Mißhandlungen, Folterungen, Tötung, Gefängnis, Polizeigewalt, Geiselnahme, Attentate, Krieg. Dabei sind die einzelnen Gewaltmaßnahmen (z.B. Krieg) selber oft wieder grauenvolle Bündel von verschiedenen Gewalttaten (Gefangenschaft, Vergewaltigung, Folter, Tod) und richten sich ebenso gegen Personen wie gegen Sachen und Einrichtungen. Zu Jesu Botschaft (siehe Bergpredigt) von der bedingungslosen Liebe gehört der Appell zum Verzicht auf Gewalt, die die Existenz, die Freiheit, die Würde und das Glück des Mitmenschen zerstört. Gerade weil der Christ dazu aufgerufen ist, ohne Vorleistungen die unheilvolle Kette von Gewalt und Gegengewalt durch eindeutige Gewaltfreiheit zu unterbrechen, wird er oft in einen theoretisch unlösbaren Konflikt gestürzt, da er in einer Welt handeln muß, deren Verhältnisse allenthalben von Gewalt geprägt sind und daher zu ihrer Überwindung förmlich eine Gegengewalt erzwingen. Die fast unvorstellbare Perfektionierung der Mittel und Methoden von Gewalt im technisch-wissenschaftlichen Zeitalter und die Zunahme von Kräften, die Gewalt glorifizieren, kommerziell und politisch ausmünzen oder bedenkenlos schnell als unvermeidlich hinstellen, läßt darüber hinaus die traditionellen (abstrakt nicht unberechtigten) Unterscheidungen zwischen blutiger und unblutiger, legaler und illegaler, angemessener und unangemessener Gewaltanwendung als ethische Orientierung weitgehend untauglich werden, da die Gewaltmittel jederzeit sich verselbständigen können und sowohl die Anwendenden in ihren Sog zu ziehen wie deren Ziele zu korrumpieren in der Lage sind. Auch wenn der Christ deshalb jeder Verherrlichung oder Selbstrechtfertigung von Gewalt entschieden entgegentreten und jene Tendenzen als die wahrhaft vernünftigen unterstützen muß, die Gewalt als Mittel der Politik und des Alltags ablehnen und nach gewaltfreien Methoden der politischen Veränderung suchen, ist mit der Achtung der instrumentellen Gewalt – klammert man das Problem der Notwehr und gerechten Verteidigung einmal aus – das Problem der strukturellen Gewalt immer noch nicht gelöst. K. Marx zufolge ist die systematische Anwendung von Gewaltmitteln in der Geschichte der Menschheit weithin selber eine beklagenswerte Folge der Existenz antagonistischer Klassen und daher letztlich durch den Entwicklungsstand der Produktivkräfte und der Produktionsverhältnisse strukturell und nicht bloß durch moralisches Versagen von Einzelnen verursacht. Der strukturelle Antagonismus bedingt die primäre Gewalt, die immer wieder zu Anwendung von instrumenteller Gewalt führt, da eine herrschende (immer auch „sündige“) Klasse nie freiwillig auf die Durchsetzung ihrer Macht verzichtet. Die aufgezwungene (so sie das wirklich ist) revolutionäre Gegengewalt ist daher von einer neuen Qualität, weil sie den moralischen Absichten des Individuums vorausliegt. Eine theologische Beurteilung der Gewalt muß auch diese Differenz exemplarisch berücksichtigen, will sie das Problem nicht in unzulänglicher Weise auf die freie moralische Wahl des Individuums einengen. Auch wenn der Christ sich durch Ausübung revolutionärer Gegengewalt subjektiv in die „Sünde der Welt“ verstrickt fühlt, kann ihm objektiv die Gewaltanwendung aus Liebe zu den anderen und aus Verantwortung vor der Geschichte schicksalhaft aufgezwungen und abverlangt sein. Gerade im Bewußtsein aber seines unvermeidlichen Verstricktseins in diese „Sünde“ könnte der Christ eine entscheidende Aufgabe als schlechtes Gewissen der Revolution wahrnehmen und ihre Perversion zu terroristischem Gewaltmißbrauch verhindern helfen. K. F. (kthW)
Konflikt zwischen braven Bauern und militanten Viehhirten
Erzbischof Ignatius Kaigama sucht mit sachkundigem Dialog nach einer Lösung des Konflikts für das Gemeinwohl Erzbischof Ignatius Kaigama von Jos, der Hauptstadt des Bundesstaates Plateau, der im Herzen des nigerianischen Middle Belts gelegen ist, sprach mit «Kirche in Not» über einen der Hauptkonflikte seines Landes. Der Konflikt spielt sich zwischen Viehhirten vom Volksstamm der Fulani,… Continue reading Konflikt zwischen braven Bauern und militanten Viehhirten
Beeindruckende Standfestigkeit der Christen in Syrien
Pater Georges Aboud aus Damaskus feierte Gottesdienste am 16. und 17. Juni 2018 in Nendeln, FL In Predigten und im Vortrag berichtete Pater Georges über die aktuelle Situation in seinem Land, wo er in Damaskus als Pfarrer in der Pfarrei St. Cyrill wirkt. Er war außerdem Oberrichter des Patriarchates in Damaskus. Georges Aboud gehört dem Basilianer-Salvatorianer-Orden… Continue reading Beeindruckende Standfestigkeit der Christen in Syrien
200 Millionen Christen werden weltweit verfolgt!
Wallfahrt des Hilfswerks «Kirche in Not» mit Gerhard Kardinal Müller am 27. Mai 2018 nach Einsiedeln Das internationale katholische Hilfswerk «Kirche in Not» lädt am Sonntag, 27. Mai 2018, zur Wallfahrt nach Einsiedeln ein. Hauptzelebrant im Pontifikalamt um 12.30 Uhr ist Gerhard Ludwig Kardinal Müller aus dem Vatikan. Am Nachmittag findet mit der Teilnahme des Kardinals ein… Continue reading 200 Millionen Christen werden weltweit verfolgt!
Sieben Jahre Krieg in Syrien und kein Ende
Interview von «Kirche in Not» mit dem maronitischen Bischof Antoine Chbeir Der Alltag der Menschen im syrischen Tartus gestaltet sich weiterhin sehr schwierig – und dies in einer von der Regierung kontrollierten Region, weit weg von den Bombenangriffen auf Damaskus. Nach siebenjährigem, bewaffnetem Konflikt ist die Lage kritisch, so der maronitische Bischof Antoine Chbeir gegenüber einer… Continue reading Sieben Jahre Krieg in Syrien und kein Ende
Öffentliche Bekundung des christlichen Glaubens ist zur Straftat geworden
Anlässlich des Gebetstags für die christlichen Märtyrer färbt sich u.a. das römische Kolosseum rot Die maronitische Kathedrale St. Elias im syrischen Aleppo, die Kirche St. Paul im irakischen Mossul und das Kolosseum in Rom werden sich am Abend des 24. Februar rot färben. Anlass ist der Gebetstag für die Märtyrer. Auf diese Weise wird der… Continue reading Öffentliche Bekundung des christlichen Glaubens ist zur Straftat geworden
Weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe bei vielen erkalten
Botschaft von Papst Franziskus zur österlichen Busszeit 2018 Liebe Brüder und Schwestern, wieder kommt das Osterfest auf uns zu! Zur Vorbereitung darauf schenkt uns die göttliche Vorsehung jedes Jahr die Fastenzeit als »eine Zeit der Umkehr und der Buße«, welche die Möglichkeit der Rückkehr zum Herrn aus ganzem Herzen und mit dem gesamten Leben verkündet… Continue reading Weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe bei vielen erkalten
Wiederaufbau christlicher Städte in der Ninive-Ebene Iraks
Jugendbischof Marian Eleganti hielt am 21. Januar 2018 Gedenkgottesdienst In der Luzerner Jesuitenkirche fand am Sonntag, 21. Januar 2018, um 10.00 Uhr für den 2003 verstorbenen Pater Werenfried van Straaten, Gründer des Hilfswerks «Kirche in Not», wieder der Gedenkgottesdienst statt. Hauptzelebrant der Hl. Messe war Jugendbischof Marian Eleganti. Kroatische Jugendchöre haben den Gottesdienst musikalisch mitgestaltet. Pater… Continue reading Wiederaufbau christlicher Städte in der Ninive-Ebene Iraks
Krieg der Schlagwörter – bleibt die Wahrheit aussen vor?
Benutzername und Passwort unverschlüsselt und Kommentar zensuriert Seit ungefähr Mitte der 90er Jahre wurde das Internet (Arpanet) mit einer als World Wide Web (WWW) bekannt gewordenen Technologie angereichert. Sie basiert auf dem sog. Hypertext Transfer Protocol (HTTP). Da dieses Protokoll im ISO/OSI-Modell auf dem eine oder zwei Stufen (je nach Betrachtungsweise) tiefer liegenden Internet-Protokoll aufbaut, spricht… Continue reading Krieg der Schlagwörter – bleibt die Wahrheit aussen vor?