Beeindruckende Standfestigkeit der Christen in Syrien

Pater Georges Aboud aus Damaskus feierte Gottesdienste am 16. und 17. Juni 2018 in Nendeln, FL

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Portrait Pater Georges Aboud

In Predigten und im Vortrag berichtete Pater Georges über die aktuelle Situation in seinem Land, wo er in Damaskus als Pfarrer in der Pfarrei St. Cyrill wirkt. Er war außerdem Oberrichter des Patriarchates in Damaskus. Georges Aboud gehört dem Basilianer-Salvatorianer-Orden (siehe römisch-katholische Ordenskürzel) an und betreut in der grössten Pfarrei der syrischen Hauptstadt rund 15 000 Gläubige. Er gehört der mit Rom unierten melkitisch griechisch-katholischen Kirche an. Diese hat sich im 18. Jahrhundert von der griechisch-orthodoxen Kirche in Antiochien gelöst und unter Papst Benedikt XIII. (1724-1730) die Einheit mit Rom erlangt. Seit 1848 ist der Sitz des Patriarchen in Damaskus (damals im Osmanischen Reich gelegen). Die Gottesdienste der Melkiten werden in arabischer Sprache und im byzantinischen Ritus gefeiert. Die Kirche hat rund 1.3 Millionen Mitglieder, vorwiegend in Syrien (250 000 Gläubige), Libanon und Israel sowie in den USA. Wegen des Krieges in Syrien leben mittlerweile auch viele in Frankreich und Deutschland.

Grosses Interesse am Schicksal der syrischen Christen

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«Kirche in Not»-Vorstandmitglied Walter Beck, Pater Georges Aboud, Kaplan Michael Wimmer

In Nendeln traf Pater Georges unter anderem mit dem Ehrenpräsidenten der Vaterländischen Union, Oswald Kranz und dem «Kirche in Not»-Vorstandsmitglied Walter Beck zusammen. Oskar Kranz zeigte sich beeindruckt über die Standfestigkeit der Christen in Syrien. Der Besuch von Pater Aboud in Nendeln kam durch die Initiative Walter Becks zustande. Kaplan Wimmer interessierte sich für die Situation im kriegsgeplagten Syrien, da er selbst oft mit dem Bus nach Damaskus fuhr als er im Libanon Theologie studierte. Aus diesem Grund unterstützt er die Anliegen des Hilfswerks «Kirche in Not» in Syrien, da ihm da Schicksal der syrischen Christen am Herzen liegt. Die Gottesdienste in Nendeln mit Pater Aboud waren gut besucht, was zeigt, dass das Schicksal der syrischen Christen auch die Menschen im Fürstentum Liechtenstein bewegt.

Seit mehr als sieben Jahren leiden die Menschen in Syrien unter dem Krieg; es sind Jahre des Schmerzes, der Entbehrung und des Verlusts der Menschenwürde. Pater Aboud sagte unter anderem:

„Man merkt, dass in all den Jahren des Krieges Familien aus Damaskus weggezogen sind. Ihre Angst war berechtigt – auch mein Pfarrhaus wurde mehrmals von Raketen getroffen. Aber ich bleibe in Damaskus, egal was passiert, denn wenn ich gehe – wie könnten die Christen in der Stadt Hoffnung auf eine bessere Zukunft haben? Die vergangenen Wochen waren die ersten seit Ausbruch des Krieges, in denen während mehr als drei Wochen am Stück keine Granaten einschlugen. Möge dies so bleiben.“

Den Menschen eine Perspektive bieten

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Verteilung von Hilfsgütern in Syrien

Aufgrund der katastrophalen Lage von Millionen Menschen in Syrien hat das internationale katholische Hilfswerk «Kirche in Not» seit Ausbruch des Krieges in Aleppo, Homs, Damaskus und im ganzen Land mehr als 25 Mio. Schweizer Franken für Hilfsprojekte aufgewendet. Finanziert wurden Grundnahrungsmittel, Medikamente, medizinische Erstversorgung, Mieten für Unterkünfte sowie Aufwendungen für Heizung und Elektrizität. Die Mittel dienen auch den pastoralen wie karitativen Initiativen von Christen in Syrien, die in vielen Gemeinden ihren Landsleuten Unterkunft und Betreuung ermöglichen. In Damaskus helfen Priester bei der Verteilung von Soforthilfe sowie mit seelsorgerlichen Aufgaben. «Kirche in Not» hat 2017 für Syrien insgesamt 6.5 Mio. Schweizer Franken aufgewendet.

Spenden mit Vermerk «Syrien» können gerichtet werden an:

www.kirche-in-not.chKirche in Not
Aide à l’Église en Détresse
Aid to the Church in Need

     ACN          SCHWEIZ   LIECHTENSTEIN

Cysatstrasse 6, 6004 Luzern, Telefon 041 410 46 70
E-Mail: mail@kirche-in-not.ch; Internet: www.kirche-in-not.ch

Postkonto 60-17200-9
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Weitere Hinweise und Quellen

By Louis A. Venetz

Dipl. Ing. FH in Systemtechnik