Die Reihe «Apostelgeschichte» wird im Rahmen der Generalaudienzen zusammengefasst Am 29. Mai 2019 begann Papst Franziskus eine neue Katechesereihe, die uns durch die Apostelgeschichte führen soll. Dieses Buch der Bibel, das vom Evangelisten Lukas geschrieben wurde, berichtet uns von der Reise – von einer Reise: Aber von welcher Reise? Von der Reise des Evangeliums in… Continue reading Katechesen von Papst Franziskus zur Apostelgeschichte
Schlagwort: Wort Gottes
Wort Gottes heißt in dem von der Sache her gesehen ursprünglichsten, von uns her übertragensten Sinn der Logos, die zweite göttliche Person der Dreifaltigkeit. In ihm ist begründet und im höchsten, einmaligen und absoluten Maß realisiert, daß das Seiende aussagbar ist, sich seine «Aussage», sein «Abbild», sein «Wort» als Frucht seines geistigen Selbstbesitzes, als entgegengesetztes und behaltenes, selber setzen kann und nicht bloß in dumpfer Identität in sich stecken bleibt. Vom Wort Gottes her also ist alle Worthaftigkeit für sich und andere (Aussagbarkeit, Gelichtetheit, Beisichsein) jedes Seienden in je dem wesentlich verschiedenen (analogen) Grad, der der Seinshaftigkeit des betreffenden Seienden entspricht, begründet. In ihm ist auch der letzte Grund der Möglichkeit, daß Gott sich selbst aussagen kann (siehe Selbstmitteilung Gottes, Gnade, Anschauung Gottes, Offenbarung). Geschieht diese Selbstaussage Gottes im menschlichen Wort, dann ist das gegeben, was man schlechthin Wort Gottes nennt: die Botschaft der Propheten, Jesu, der Apostel, der Kirche, das Wort Gottes in der Heiligen Schrift. Wegen seiner Eigenart hat das menschliche Wort (siehe Begriff «Wort») die Potentia oboedientialis, Wort Gottes zu sein, ohne das Wort Gottes gleichsam zu depotenzieren und zu einem im Grunde doch bloß menschlichen Wort zu machen, indem es den apriorischen Bedingungen der menschlichen Erkenntnis Untertan bleibt. Es wird durch Gottes Tat und Verwendung in dreifacher Hinsicht Wort Gottes:
a) es wird von Gott durch einen charismatischen Einfluß im Propheten so gebildet, daß es das ausdrückt, was Gott dem Menschen sagen will und Gott mit seiner Hilfe (mindestens in analoger Weise) alles sagen kann, weil das menschliche Wort als Wort des Geistes durch die Analogie des Seins grundsätzlich keine innere Grenze hat, die gewisse Wirklichkeiten grundsätzlich und für immer außerhalb seines Horizontes stellten.
b) Es ist von der Gnade begleitet, so daß der Vollzug seines glaubenden Hörens, weil getragen von der Gnade, das heisst letztlich von Gott selbst, dieses objektive Wort nicht in bloß menschliche Apriorität der Erkenntnis einfängt und so zu einem bloß menschlich gehörten Wort macht.
c) Es ist dadurch grundsätzlich ein «exhibitives», wirksames Wort (am radikalsten in den Sakramenten), weil in der Gnade, die mit ihm verbunden ist, die Sache selbst, über die geredet wird, sich gegenwärtig setzt und zu eigen gibt. kthW