Kirche wo Armut, Alkohol und Prostitution zum Alltag gehören

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Bischof Clemens Pickel aus Saratow weilt vom 1. bis 3. Juni 2018 in der Schweiz

Bild: http://www.kirche-in-not.chClemens Pickel, geboren 1961 im deutschen Bundesland Sachsen, wurde bereits im Alter von 36 Jahren zum Bischof von Südrussland geweiht. Seit 2017 amtet er zudem als Vorsitzender der russischen Bischofskonferenz. Seine Diözese St. Clemens mit Sitz in Saratow ist mit 1,4 Millionen Quadratkilometern rund 35 Mal grösser als die Schweiz. In diesem Bistum leben 21 500 Katholiken und es wirken fünfzig Priester aus vierzehn verschiedenen Ländern sowie 69 Ordensschwestern und Ordensbrüder aus 21 unterschiedlichen Staaten. Vier Priester und 19 Ordensschwestern sind russische Staatsangehörige.

In den abgelegenen Dörfern Russlands werden die jungen Menschen mit einer äusserst schwierigen Situation konfrontiert. Viele von ihnen leben bei Temperaturen von minus 40 Grad auf der Strasse (siehe Blog-Artikel vom 3. Juni 3016: Die Jungen wollen wirklich glauben und Christen sein). Die Kriminalität ist hoch und überall, wo die Priester und Schwestern hinkommen, treffen sie auf Trostlosigkeit. Armut, Alkohol und Prostitution gehören zum Alltag. Selbst Kinder kommen betrunken zur Schule. Krankheiten wie Tuberkulose sind aufgrund mangelnder Ernährung weit verbreitet und jeden Tag infizieren sich Menschen mit dem HIV-Virus. Bischof Pickel erklärt sein Engagement für die Jugend so:

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Ordensschwestern mit Kindern

“Wegen der hohen Arbeitslosigkeit besteht grosse Gefahr, dass die Mädchen in die Prostitution abgleiten, während sich die jungen Männer mit selbst gebranntem Schnaps betrinken. Wir versuchen ihnen über diese schwierige Zeit hinwegzuhelfen und ihnen eine Berufsausbildung zu vermitteln“, Doch die Situation bleibt herausfordernd, denn je länger die Krise anhält, desto mehr Menschen leiden darunter. Der ganze Staat steckt seit dem Jahr 2014 in einer grossen Wirtschaftskrise aufgrund des Abbröckelns des Erdölpreises und der Wirtschafssanktionen des Westens als Antwort auf die Annexion der Krim.»

Dringend auf ausländische Hilfe angewiesen

Bischof Clemens Pickel ist überzeugt:

„Die katholische Kirche in Russland ist klein und eine Kirche der Armen. Ich habe aber die Hoffnung, dass es mit der katholischen Kirche in Russland aufwärts geht. Diese Hoffnung beruht zu einem grossen Teil auf der Jugend, denn die jungen Menschen möchten wirklich glauben und aktive Christen sein.“

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Eine über 1000jährige Kirche im Kaukasus

Seit vielen Jahrzehnten engagiert sich «Kirche in Not» im Osten Europas und will auch weiterhin seinen Brüdern in ihrer Armut beistehen. Priester und Schwestern erhalten dringend benötigte Existenzhilfe oder ein Fahrzeug, um weit entfernt lebende Gläubige besuchen zu können. «Kirche in Not» hat der Kirche in Russland jährlich mehr als zwei Mio. Schweizer Franken zur Verfügung gestellt, auch für den Bau und die Renovation von Kirchen, Priesterseminaren und Schulen, für die Ausbildung von Priestern und Schwestern und für die Förderung christlicher Literatur und religiöser Medien.

Bischof Clemens Pickel freut sich, Sie in der Schweiz persönlich zu begrüssen zu dürfen! In verschiedenen Pfarreien wird er in Predigten und Vorträgen über sein Bistum informieren, welches auch Tschetschenien und die Grenzgebiete zur Ostukraine umfasst.

Zeitfenster Bischof Clemens Pickel (PDF)

Spenden mit Vermerk «Südrussland» können gerichtet werden an:

www.kirche-in-not.chKirche in Not
Aide à l’Église en Détresse
Aid to the Church in Need

     ACN          SCHWEIZ   LIECHTENSTEIN

Cysatstrasse 6, 6004 Luzern, Telefon 041 410 46 70
E-Mail: mail@kirche-in-not.ch; Internet: www.kirche-in-not.ch

Postkonto 60-17200-9
IBAN CH55 0900 0000 6001 7200 9

Weitere Hinweise und Quellen

Die Jungen wollen wirklich glauben und Christen sein

 

 

By Louis A. Venetz

Dipl. Ing. FH in Systemtechnik